Brücken bauen für eine geeinte SPD

Ich habe meine Kandidatur zum stellvertretenden Landesvorsitz im Januar bekanntgegeben, um ein Zeichen zu setzen, dass wir Kandidaturen offener und gemeinschaftlicher begegnen sollten. Mein Ziel war es vor allem, eine größere Vielfalt der Berlinerinnen und Berliner im Landesvorstand abzubilden, insbesondere auch Menschen mit einer „Ostbiografie“.

Es hat mich sehr gefreut und ich habe es aktiv als Mitglied im Landesvorstand unterstützt, dass die SPD Berlin in einen Mitgliederentscheid für die Wahl der Landesvorsitzenden geht. Ich empfand dies als wichtig, um die ganze Partei nach den letzten harten Jahren mitzunehmen und wieder zu einen. Die Entscheidung der Mitglieder ist deutlich und sollte von uns allen gewürdigt werden. Die geringe Beteiligung in beiden Wahlgängen hat mich dennoch betroffen gemacht und muss uns alle zu denken geben.

Die Entwicklung der letzten Tage enttäuscht mich jedoch in meinen Hoffnungen. Anstatt zusammenzukommen, erlebe ich eher eine weitere Verhärtung und Trennung. Als Sohn Berlins und leidenschaftlicher Sozialdemokrat habe ich einen starken Wunsch, dass wir als SPD alles für diese Stadt geben und uns den inhaltlichen Herausforderungen stellen. Wir sind eine Partei – oder eher eine SPD-Familie – und Berlin ist so eine tolle Stadt, die es verdient hat, dass wir uns intensiv um die Menschen in dieser Stadt kümmern.

Es gibt nun mehr Kandidaten als Plätze, was für demokratische Entscheidungen immer gut ist. Aber es birgt auch die Gefahr, dass wir so nicht schlagkräftig in eine neue Zeit starten. Die neuen Landesvorsitzenden brauchen ein Miteinander und nicht ein Gegeneinander, vor allem aber eine Unterstützung in dem Kurs, den die Mitglieder nun entschieden haben.

Gordon Lemm kann diesen Kurs stark unterstützen. Wir schätzen uns politisch, aber vor allem menschlich sehr. Unsere Biografie verbindet uns zudem. Da es unwahrscheinlich ist, dass zwei Männer aus kleineren Kreisverbänden aus dem Osten im geschäftsführenden Landesvorstand vertreten sind und weil ich ein Miteinander befördern möchte, werde ich daher auf dem Landesparteitag nicht als stellvertretender Landesvorsitzender kandidieren. Ich möchte starke Ergebnisse auf dem Landesparteitag und einen schnellen Fokus auf die Inhalte der SPD und vor allem auf die Europawahl. Nach acht Jahren als Mitglied im Landesvorstand weiß ich, wie wichtig eine inhaltliche Ausrichtung ist.

Meine starke Leidenschaft für die Politik und unsere Stadt hängt nicht an Ämtern im Landesvorstand, sondern im täglichen Gestalten und unerbittlichen Einsatz für unsere Stadt. Für mich geht nur mindestens 100 Prozent im Machen und das erwarte ich auch von allen im neuen Landesvorstand.  

Gordon Lemm bringt das und noch viel mehr mit, was ich mit meiner Kandidatur erhofft habe. Vor allem wird er das Profil der neuen Landesvorsitzenden deutlicher stärken können. Daher hoffe ich, meinen kleinen Beitrag dazu leisten zu können, dass die SPD Berlin wieder inhaltlich stark vorangeht. Denn ich bin überzeugt: Die SPD Berlin ist die Berlin-Partei und für Berlin sowie für die SPD möchte ich alles Positive geben.

In diesem Sinne sollten wir es #EinfachMachen.