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Finanzielle Mittel zur weiteren Digitalisierung der Schulen

Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg fordert für die Haushaltsplan-Aufstellung Mittel für die Finanzierung für den weiteren Ausbau der Digitalisierung von Lichtenberger Schulen bereitzustellen. Ein entsprechender Antrag wurde auf der Bezirksverordnetenversammlung am 24. Januar 2019 gestellt.

Bereits in dem jetzt laufenden Haushalt wurden 375 000 € auf Initiative der SPD für die Digitalisierung bereitgestellt. Der Fraktionsvorsitzende Kevin Hönicke dazu: “Die Bereitstellung dieser Mittel im Haushalt 2018/2019 war nur ein Aufschlag und muss konsequent weiterverfolgt werden. Es ist mir wichtig, dass gerade die Lichtenberger Schule Orte der digitalen Bildung werden und wir diesen Weg konsequent verfolgen. Hierfür ist eine entsprechende Ausstattung wichtig. Die Entscheidungen des Bundes dauern hierzu immer noch an. Daher bleibt es umso wichtiger, dass Lichtenberg selbst Verantwortung übernimmt und investiert.“

Dr. Anja Ingenbleek, Fachsprecherin für Schule und Sport, ergänzt: “Digitales Verständnis und ein differenzierter Umgang mit neuen Medien sind Zukunftskompetenzen, die an unseren Schulen weiter gestärkt werden müssen.   Dabei geht es darum, Schüler*innen auf die Anforderungen des digitalen Zeitalters vorzubereiten und ihnen die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen mit auf den Weg zu geben. Um diese wichtige Aufgabe erfüllen zu können, ist die nachhaltige Digitalisierung unserer Schulen unabdingbar. Digitale Bildung im Schulalltag muss so bald wie möglich für alle Schüler*innen in Lichtenberg selbstverständlich sein. Unser Antrag ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.“

Verbot von Handys in den Schulen ist die falsche Richtung des Fortschritts

Schule ein Ort zum Lernen

Am Anfang soll festgehalten werden: Schule ist ein Ort zum Lernen und Wachsen. Durch gezielte Förderung und Gestaltung von Lerngelegenheiten können sich Schülerinnen und Schüler in ihren Kompetenzen entwickeln. Hierfür machen sich die Lehrkräfte Gedanken und planen Unterricht dementsprechend. Wenn Schülerinnen und Schüler diesem Unterricht – aus welchen Gründen und mit welchen Dingen auch immer – nicht folgen, führt das längerfristig zu Nachteilen für die Einzelnen. Dabei ist es egal, ob die Schülerinnen und Schüler vor sich hinträumen, mit jemanden anderen reden oder eben auf ihre Handys schauen!

Klare Regeln gemeinschaftlich und demokratisch entwickeln

All das was zur Lernpassivität führt, führt eben nicht zur Kompetenzentwicklung. Als es das Smartphone noch nicht gab, wurden Zettel geschrieben oder heimlich die Bravo oder der Kicker gelesen. Es gab also schon immer Dinge, die vom Unterricht abhielten. Natürlich sollte das immer geahndet werden, wenn es zu nicht erwünschten Aktivitäten im Unterricht kommt. Es war schon immer so und das gilt natürlich heute auch für das Smartphone.

Die Schulen haben genügend Kompetenzen und Gremien, um auch mit den Schülerinnen und Schüler sowie den Eltern aber auch Lehrkräften über Regeln im Umgang mit digitale Medien zu entscheiden. Gerade auch dieser Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung sollte nicht ausgelassen, sondern von den Schulen konkret gestaltet werden!

 

Das Eintreten in die Schule sollte keine Reise in die Vergangenheit sein

Doch was bedeutet das? Wenn an allen Schulen in Deutschland das Smartphone einfach verboten werden und man dem Beispiel von Frankreich folgen würden? Sind wir doch mal ehrlich: Leider sind in vielen Klassenräume das Smartphone der Kinder das Modernste in diesen Räumen. Während das Leben immer mehr über das Smartphone organisiert und erleichtert werden kann, tun wir in den meisten Schule mit der Ausstattung so, als gäbe es in den letzten 20 Jahren keine Entwicklung. Die Kreidetafel ist genauso aktuell wie der Overhead-Projektor. Es darf doch nicht nur für einige Schule gelten, dass wir raus müssen aus der Kreidezeit in den Schulen!

Klar, in der Grundschule müssen Kinder sich noch nicht intensiv mit Smartphones auseinandersetzen, da hier das Handy auch nicht zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler gehört. Aber spätestens ab der 7. Klassen sind doch Handys bei den meisten Schülerinnen und Schüler normal und Bestandteil ihres Alltags. Sperren wir das Handy aus der Schule aus, sperren wir eben auch ein Stück Alltag der Lernenden aus der Schule aus.
Niemand würde fordern: „Ab heute darf nicht mehr über Fußball oder Kunst in der Schule geredet werden, weil es den Schulalltag stört.“ Es geht doch in der Schule unter anderem darum, dass die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, kompetent die Dinge im Alltag und in der Berufswelt meistern zu können.

Es gab auch Menschen, die meinten, dass das Radio uns verdummen lässt, wenn wir es zu intensiv nutzen. Es gab immer Kritiker bzgl. der Nutzung neuer Technik. Aber die Schule muss die Schülerinnen und Schüler eben auch auf die Zukunft vorbereiten! Welcher Beruf kommt denn heute noch ohne Digitalisierung aus?

Digitalisierung nutzen und nicht aussperren

Es muss also darum gehen, dass wir die Schülerinnen und Schüler fit machen. Auch im Umgang mit dem Smartphone und digitalen Medien. Hierbei gilt es Fragen zu klären, warum man nicht jedes Bild im Internet veröffentlichen muss. Oder warum digitale Likes weniger wert sind, als reale Freundschaften. Und warum man über seine Daten wachen sollte. Das sind Fragen die Schülerinnen und Schüler mal angeleitet diskutieren sollten. Aber an dieser Stelle sei auch klar fomuliert, dass nicht die Schule die Schülerinnen und Schüler mit einem Handy ausstattet. Das geschieht zu Hause und daher stehen hier auch die Eltern in der Pflicht. Eine Möglichkeit wäre, dass Eltern mit Schule zusammen an der Entwicklung von Kompetenzen arbeitet.

Aber Schule kann auch mehr bieten, also warum nicht mal selbst eine App entwickeln und gestalten. Den Onlineraum nutzen, um mit einer Austauschklasse in England zu kommunizieren, die physikalischen Untersuchungen im Cern aus Berlin live verfolgen und mit Google-Earth die Welt entdecken, als nur den Globus zu drehen.

Ja, Digitalisierung kann Vorteile bringen, so wie vieles, wenn man es bedacht nutzt. Auch ein Buch über effiziente Kriegsgestaltung ist nicht förderlich in der 7. Klasse. Aber diskutieren wir den Einsatz von Büchern so ängstlich, wie das Nutzen von Handys? Jede Generation hat ihre typischen Instrumente, die in der Schule stören. Waren es bei mir die elektronischen Tamagotschies, so waren es davor die Kaugummis und eben immer wieder die kleinen Zettel, die durch den Raum flogen! Aber das Smartphone kann im Gegenteil zu den eben genannten Dingen auch lernförderlich eingesetzt werden. Es muss nur gestaltet werden und der Markt bietet hierfür schon viele Möglichkeiten.

 

Verantwortung im Umgang lernen und nicht Verbote und Ignoranz schulen

Die Schülerinnen und Schüler sollten lernen, wie man Verantwortung übernimmt. Wie man für sich und für andere einsteht. Wir sollten ihnen nicht beibringen, dass wir Dinge damit lösen, indem wir sie aussperren.

 

Persönliche Zielsetzung

Ich trete dafür ein, dass wir mehr Energie dafür verwenden, wie wir Schule an unsere Gesellschaft orientieren und fortschriftlich machen. Nicht wie wir sie immer weiter in den Rückschritt lassen.
Moderne Klassenräume, gut ausgebildete Lehrkräfte, offene Strukturen und ein gesellschaftliches Ja zur Schule sind gefragt. Wir sollten überlegen, was kann Schule leisten und wie schaffen wir das! Wir sollten aufhören, Schule schlecht und klein zu halten. Helfen kann jede und jeder! #EinfachMachen

Kreidefreie Schulen in Lichtenberg können Wirklichkeit werden

Kreidefreie Schulen in Lichtenberg können Wirklichkeit werden. Der Bezirk ist auf dem Weg zu digitalen Schulen.

Der Antrag der SPD – Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg von Berlin „Kreidefreie Schulen in Lichtenberg – staubfreie, moderne und digitale Klassenräume“ kann am Donnerstag in der Bezirksverordnetenversammlung endlich beschlossen werden. Der Ausschuss Schule und Sport empfiehlt der BVV die Annahme des Antrages.

Der Fraktionsvorsitzende Kevin Hönicke dazu: „Ich freue mich sehr, dass auf Drängen der SPD die Kreidetafeln in Lichtenberg schrittweise abgeschafft werden und die Digitalisierung immer mehr Einzug in Lichtenberger Schulen erhält. Durch gute Zusammenarbeit ist hier ein Fortschritt für den Bezirk gelungen. Ich bin über den gemeinsamen Willen bei den Beratungen in der BVV und in den Ausschüssen, die Situation der Schulen in Lichtenberg zu verbessern, sehr glücklich.“